Zimmerer / Zimmerin
Als Zimmerer bist du Experte für den beliebtesten Werkstoff des Baugewerbes: Holz! Welche Voraussetzungen du für den Beruf brauchst, was dich in deiner Ausbildung erwartet und wie viel du verdienst, erfährst du hier und in unserem Video.
Inhaltsübersicht
Was machst du als Zimmerer?
Deine Hauptaufgabe als Zimmerer oder Zimmerin ist die Bearbeitung von Holz für den Hausbau. Neben der Herstellung der einzelnen Bauelemente gehört auch die Reparatur oder Restauration von alten Einzelteilen und Bauwerken zu deinem Aufgabengebiet.
Aber was machst du als Zimmerer in deinem Arbeitsalltag genau?
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Planung: Zusammen mit deinen Kollegen planst du Aufträge, indem ihr Arbeitsabläufe und Materialbedarf festlegt und technische Zeichnungen fertigt.
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Herstellung: In der Werkhalle fertigst du die erforderlichen Einzelteile für den Hausbau an und überprüfst, ob sie zusammen passen.
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Montage: Vor Ort fügst du die Einzelteile in das Bauprojekt ein. Dabei montierst du zum Beispiel Dachgiebel und Außenwandverkleidung, aber auch Treppen und Fenster.
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Reparatur und Restauration: Alte Holzhäuser und -konstruktionen reparierst du, damit sie nicht verloren gehen. Du besserst einzelne Stellen aus und fertigst Ersatzteile dafür an.
Schreiner, Tischler und Zimmerer — was sind die Unterschiede?
Die Begriffe Schreiner und Tischler meinen dieselbe Tätigkeit. Die Berufsbezeichnungen werden allerdings im deutschsprachigen Raum je nach Region unterschiedlich gebraucht. Tischler/Schreiner bearbeiten Holz vor allem für den Innenbereich eines Hauses (Möbel, Treppen, Geländer und so weiter).
Der Zimmerer ist ein eigenständiger Ausbildungsberuf. Der Rohstoff Holz wird vom Zimmerer genutzt, um Teile für den Hausbau zu fertigen.
In der Praxis gibt es allerdings auch Überschneidungen zwischen diesen beiden Handwerksberufen, da zum Beispiel beide Treppen, Fenster und Verkleidungen herstellen und verbauen.
Wie viel verdienst du als Zimmerer?
Dein Gehalt als Zimmerer kann sich auch schon während deiner Ausbildung sehen lassen!
Im ersten Lehrjahr verdienst du 890 € brutto im Monat. Dein Einkommen erhöht sich im zweiten Jahr auf 1.230 € monatlich. Und im dritten Ausbildungsjahr erhältst du ganze 1.500 € jeden Monat.
2.940 € brutto — mit diesem Einstiegsgehalt startest du nach deiner Ausbildung als Geselle ins Berufsleben. Mit einigen Jahren Erfahrung liegt deine durchschnittliche Vergütung bei 3.190 € monatlich.
Wie sich dein Verdienst über die Jahre erhöht und je nach Bundesland unterscheidet, erfährst du hier.
Passt die Ausbildung zum Zimmerer zu dir?
Du bist körperlich fit? Dein Fingerspitzengefühl ist super? Und du bist schwindelfrei? Dann scheint die Ausbildung zum Zimmerer genau das Richtige für dich zu sein.
Mit unserem Selbst-Check kannst du schnell überprüfen, ob der Beruf zu dir passt:
✓ Genau dein Ding! | ✗ Nichts für dich! |
✓ Du packst gerne mit an. | ✗ Du hast „zwei linke Hände“. |
✓ Auf schmalen Balken kannst du deine Balance halten. | ✗ Dir macht es was aus, schmutzig zu werden. |
✓ Wind und Wetter können dir nichts anhaben. | ✗ Baustellen findest du nervig. |
✓ Körperliche Arbeit macht dir Spaß. | ✗ Der Schreibtisch wäre dein liebster Arbeitsort. |
Wie stehen deine Karrierechancen als Zimmerer?
Sehr gut! Auf dich warten viele Arbeitgeber, die deine Fähigkeiten und helfenden Hände gut gebrauchen können — egal ob in Zimmereien, Ingenieurholzbaubetrieben oder Fassadenbauunternehmen! Zudem hast du zahlreiche Möglichkeiten, dein Fachwissen durch Fort- und Weiterbildungen zu vertiefen.
Schauen wir uns die Top 3 deiner Weiterbildungsmöglichkeiten als Zimmerer an:
Techniker/in Holztechnik(2 Jahre) |
Hast du deine Weiterbildung zum Techniker in Holztechnik absolviert, bist du vor allem für die Entwürfe und Konstruktionen von Holzprodukten verantwortlich. Du bist also der Spezialist für die technischen Zeichnungen und deren Umsetzung. |
Zimmerermeister/in (1 Jahr) |
Mit deinem Meisterbrief in der Tasche übernimmst du vor allem organisatorische Aufgaben. Du bildest Azubis aus, überwachst Arbeitsabläufe, sicherst die Qualität der Bauwerke und betreust Kunden, Mitarbeiter und Lieferanten. |
Betriebsmanager/in Bau- und Holztechnik (2 Jahre) |
Als Betriebsmanager planst du die Aufträge, erstellst Entwürfe, ermittelst den Materialbedarf und kontrollierst Arbeitsabläufe und -qualität. Hast du bereits deinen Meister, kannst du diese Weiterbildung um ein Jahr verkürzen. |
Welche Voraussetzungen musst du erfüllen?
Für die Ausbildung zum Zimmerer benötigst du keinen bestimmten Schulabschluss. Die meisten Auszubildenden starten ihre Laufbahn mit einem Haupt- oder Realschulabschluss.
Wenn dir folgende Fächer Spaß machen, ist das ein gutes Zeichen für diese Ausbildung:
- Mathe: Für die Durchführung von Messungen und die Berechnung von Materialmengen, ist es von Vorteil, wenn du gute Kenntnisse in den Grundrechenarten hast.
- Werken / Technik: Dein Fingerspitzengefühl und handwerkliches Geschick sind wichtig bei deiner täglichen Arbeit.
- Physik: Da du bei der Konstruktion und dem Aufbau eines Holzhauses auf die Statik achten musst, ist es wichtig, dass du die physikalischen Eigenschaften deiner Werkstoffe kennst — zum Beispiel wie sich Holz bei Nässe, Kälte oder Hitze verhält.
Wo kannst du als Zimmerer arbeiten?
Nach deiner Ausbildung zum Zimmerer erwarten dich viele verschiedene Arbeitgeber. Du wirst bei jedem Bauvorhaben gebraucht, bei dem Holz zum Einsatz kommt — und Holz ist einer der beliebtesten Werkstoffe im Baugewerbe!
Die Mehrheit der Zimmerer finden eine Anstellung:
- 🔨 in Zimmereien,
- ✏️ in Ingenieurholzbaubetrieben,
- 🏠 oder im Häuser- und Fassadenbau.
Die Planung und die Konstruktion von Holzhäusern und einzelnen Bauteilen findet am Schreibtisch statt. Den Großteil deiner Zeit verbringst du allerdings in der Werkstatt oder auf der Baustelle.
Wie sind deine Arbeitszeiten?
Als Zimmerer hast du in der Regel eine klassische 40-Stunden-Woche. Dabei arbeitest du von Montag bis Freitag täglich 8 Stunden. An Feiertagen und am Wochenende hast du in der Regel frei.
Je nach Auftragslage können deine Arbeitszeiten auch etwas variieren. Aber keine Angst: du bekommst einen Ausgleich, wenn du zum Beispiel an einem Wochentag länger oder am Wochenende arbeiten musst.
Wie sieht deine Arbeitskleidung aus?
Beim Arbeiten auf Baustellen ist eine Schutzausrüstung für deine Sicherheit ein Muss. Dazu zählen Sicherheitsschuhe, Helm, Schutzbrille und Handschuhe, gegebenenfalls auch eine Warnweste. Wenn du beim Hausbau in großen Höhen arbeitest, trägst du stets deinen Sicherheitsgurt!
Wie läuft deine Ausbildung zum Zimmerer ab?
Die Ausbildung zum Zimmerer dauert 3 Jahre und ist dual aufgebaut. Das bedeutet, dass du in der Berufsschule und in deinem Ausbildungsbetrieb lernst.
Nachdem du die Abschlussprüfung bestanden hast, kannst du dich staatlich anerkannter Zimmerer oder staatlich anerkannte Zimmerin nennen.
Was lernst du in deiner Ausbildung?
In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen kennen und erstellst erste technische Zeichnungen. In deinem Ausbildungsbetrieb kannst du dein gelerntes Fachwissen anwenden.
Welche Inhalte dich in der Ausbildung erwarten, zeigen wir dir in der Tabelle:
Lehrjahr | Berufsschule | Ausbildungsbetrieb |
1 & 2 | Wie fertige ich technische Zeichnungen an? Mit welchen Rohstoffen und Materialien werde ich arbeiten? Welche Einzelteile brauche ich für den Hausbau? | Du lernst, wie du vorgegebene Zeichnungen umsetzt. Du erfährst, welche Arbeitsmaterialien, Werkzeuge und Geräte du in der Werkhalle und auf dem Bau brauchst. Im Team wird dir gezeigt, wie Holzelemente hergestellt werden. |
Zwischenprüfung | ||
3 | Wie kann ich vorgefertigte Teile für mein Bauprojekt nutzen und einfügen? Mit welchen nachhaltigen Methoden und Materialien kann ich die Umwelt schützen? Welche Verfahren stehen mir für die Reparatur oder Restauration von alten Holzelementen und Bauwerken zur Verfügung? | Zusammen mit deinen Kollegen planst du Aufträge. Holzelemente werden von dir zusammengesetzt und in das Bauwerk eingebaut. Du lernst, wie du die Qualität der Bauwerke sicherstellen kannst. |
Abschlussprüfung |
Du möchtest dich lieber auf den Innenausbau von Häusern und den Bau von Möbeln spezialisieren? Dann schau dir jetzt unser Video zur Ausbildung des Tischlers bzw. Schreiners an.
Was lernst du in deiner Ausbildung?
In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen kennen und erstellst erste technische Zeichnungen. In deinem Ausbildungsbetrieb kannst du dein gelerntes Fachwissen anwenden.
Welche Inhalte dich in der Ausbildung erwarten, zeigen wir dir in der Tabelle:
Lehrjahr | Berufsschule | Ausbildungsbetrieb |
1 & 2 | Wie fertige ich technische Zeichnungen an? Mit welchen Rohstoffen und Materialien werde ich arbeiten? Welche Einzelteile brauche ich für den Hausbau? | Du lernst, wie du vorgegebene Zeichnungen umsetzt. Du erfährst, welche Arbeitsmaterialien, Werkzeuge und Geräte du in der Werkhalle und auf dem Bau brauchst. Im Team wird dir gezeigt, wie Holzelemente hergestellt werden. |
Zwischenprüfung | ||
3 | Wie kann ich vorgefertigte Teile für mein Bauprojekt nutzen und einfügen? Mit welchen nachhaltigen Methoden und Materialien kann ich die Umwelt schützen? Welche Verfahren stehen mir für die Reparatur oder Restauration von alten Holzelementen und Bauwerken zur Verfügung? | Zusammen mit deinen Kollegen planst du Aufträge. Holzelemente werden von dir zusammengesetzt und in das Bauwerk eingebaut. Du lernst, wie du die Qualität der Bauwerke sicherstellen kannst. |
Abschlussprüfung |
Du möchtest dich lieber auf den Innenausbau von Häusern und den Bau von Möbeln spezialisieren? Dann schau dir jetzt unser Video zur Ausbildung des Tischlers bzw. Schreiners an.