Stipendium im Ausland und AuslandsBAföG
Du möchtest zum Studieren ins Ausland und machst dir Gedanken über die Finanzierung? Informiere dich hier, welche Möglichkeiten dir ein Stipendium im Ausland und das AuslandsBAföG bieten.
Inhaltsübersicht
Vorteile von Stipendien für den Auslandsaufenthalt
Es gibt eine Fülle verschiedener Stipendien und Bewerbungsanforderungen. Das ist oft verwirrend und unübersichtlich. Viele Studenten lassen sich davon abschrecken und versuchen erst gar nicht, ein Stipendium zu bekommen. Es lohnt sich aber auf jeden Fall sich zu bewerben, denn:
- Mit einem Stipendium erhältst du in erster Linie finanzielle Unterstützung. So kannst du vielleicht sogar auf Nebenjobs verzichten und dich voll und ganz auf dein Studium konzentrieren. Oft sind die Lebenshaltungskosten im Ausland nämlich höher als in Deutschland. Durch ein Stipendium kannst du das kompensieren.
- Nicht nur finanziell wirst du unterstützt: Einige Programme, wie zum Beispiel das Carlo-Schmid-Programm vom DAAD bieten dir auch ein Netzwerk und ideelle Förderung. Du hast die Möglichkeit, Weiterbildungsseminare zu besuchen und dem Alumni-Verein beizutreten. Solche Netzwerke unterstützen dich bei Problemen oder Fragen im Ausland.
Das richtige Stipendium finden
Wie findest du das richtige Stipendium? Einen guten Überblick bietet der Stipendienfinder des DAAD. Hier findet man ausschließlich Förderprogramme für deutsche Staatsangehörige, die ins Ausland gehen möchten.
Eine noch größere Übersicht bietet dir die digitale Datenbank des Stipendienlotsen. Dabei handelt es sich um ein Angebot des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dort sind mehr als 1350 Stipendien aufgelistet sind, die dich sowohl in Deutschland als auch im Ausland unterstützen.
Gefördert werden zum Beispiel Studien- und Forschungsaufenthalte oder Praktika im Ausland. Aber was muss man für ein solches Stipendium eigentlich mitbringen? Manche Förderer haben als Voraussetzung ein bestimmtes Fachgebiet, besonders gute Studienleistungen, soziales Engagement – oder auch alles zusammen.
Es gibt eine Vielzahl speziell zugeschnittener Stipendien. Studierst du zum Beispiel Wirtschaft und interessierst dich stark für Russland, bietet sich das Programm „Russland in der Praxis“ an. Es fördert deutsche Studenten, die ein Praktikum in einem russischen Unternehmen machen wollen mit einem monatlichen Geldbetrag. Du studierst kein BWL, sondern Naturwissenschaften? Wie wäre es mit einer Bewerbung beim RISE-Programm? Hier werden Kurzaufenthalte im Ausland für Studenten der Natur- und Ingenieurswissenschaften gefördert. Man bekommt sowohl eine monatliche Finanzspritze als auch einen Betreuer vor Ort zur Seite gestellt. Finden kann man solche speziellen Förderprogramme am besten über die Filtereinstellungen in den Stipendiendatenbanken.
Neben diesen Förderungen gibt es noch allgemeine Stipendien wie Erasmus+ – hier wirst du während eines Semesters oder Praktikums innerhalb Europas monatlich finanziell unterstützt. Was du studierst ist dabei nebensächlich. Die Höhe variiert von Land zu Land, bei einem Auslandssemester kann man mit maximal 500€ pro Monat rechnen. Im Schnitt bewegt sich die monatliche Fördersumme um die 320€. Bei einem Praktikum bekommst du ein bisschen mehr Geld: bis zu 700€ im Monat.
Rechtzeitige Bewerbung beachten!
Sobald du ein passendes Stipendium gefunden hast, musst du dich dafür bewerben. Wie das genau geht, ist oft sehr unterschiedlich. Informiere dich am besten direkt bei den Fördergesellschaften. Achtung: nach der Bewerbung kann es bis zu sechs Monate dauern, bis du eine Zu- oder Absage für das Stipendium bekommst. Informiere dich deswegen rechtzeitig und bewirb dich für mehrere Programme parallel.
Einige Fördergesellschaften verlangen auch Empfehlungsschreiben von deinen Professoren oder früheren Arbeitgebern. Hier musst du noch mehr zeitlichen Vorlauf einplanen, da du keinen Einfluss darauf hast, wie lange dein Prof für das Empfehlungsschreiben braucht.
Puh, die Bewerbung ist abgeschickt, jetzt beginnt das Warten. Die Chancen ausgewählt zu werden, sind von Programm zu Programm unterschiedlich. Bekannte Stipendien wie das Carlo-Schmid-Programm haben sehr hohe Bewerberzahlen. Bei weniger bekannten Stipendien konkurrierst du mit nicht so vielen anderen Bewerbern. Eine genaue Recherche von kleineren Stipendiengebern lohnt sich deshalb auf jeden Fall.
AuslandsBAföG
Neben den verschiedenen Stipendien ist auch Bafög eine gute Möglichkeit deinen Auslandsaufenthalt zu finanzieren. Wurdest du in Deutschland schon mit Bafög unterstützt? Dann bekommst du definitiv auch Auslandsbafög! Aber keine Bange – auch wenn du im Inland nicht bafögberechtigt warst, hast du oft gute Chancen trotzdem im Ausland gefördert zu werden. Denn in vielen Ländern sind die Lebenshaltungskosten höher als in Deutschland. Dadurch hast du mehr Anspruch auf Unterstützung. Es spielt dabei keine Rolle, wohin du ins Ausland möchtest. Der Aufenthalt muss aber zwingend deiner Ausbildung dienen und mindestens ein Semester oder im Falle eines Praktikums 12 Wochen lang dauern.
Die Formalitäten dazu solltest du mindestens ein halbes Jahr vorher erledigen. Dazu musst du eine Reihe von Anträgen ausfüllen und beim entsprechenden deutschen Auslandsamt einreichen. Das Amt für Auslandsbafög in den USA ist zum Beispiel in Hamburg, für einen Aufenthalt in Portugal musst du dich an das Amt in Saarbrücken wenden. Weitere Infos dazu findest du auf der Website des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.