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Dieser Artikel behandelt das AS AD Modell und analysiert die Verschiebungen der AS Kurve und der AD Kurve in der kurzen und der mittleren Frist. Neben einer mathematischen Herleitung der AS Kurve und der AD Kurve folgen konkrete Beispiele zu Verschiebungen der Kurven aufgrund von Angebotsschocks, Geld- und Fiskalpolitik. Außerdem wird am Ende eine konkrete Übungsaufgabe behandelt.

Bei so viel Text wird dir ganz anders? Keine Sorge, du musst das nicht alles lesen, um das AS AD Modell zu verstehen. Schau dir einfach unsere Videos an und erfahre alles über die Auswirkungen von Angebotsschocks, Geld- und Fiskalpolitik in einer Volkswirtschaft.

Inhaltsübersicht

AS AD Modell Definition

Das AS AD Modell ist ein makroökonomisches Modell, welches sich aus der AS Kurve (aggregiertes Angebot) und der AD Kurve (aggregierte Nachfrage) zusammensetzt und somit das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht abbildet. Mit dem Modell können unter anderem die mittelfristigen Veränderungen von Löhnen, dem Preisniveau und der Produktion beschrieben werden.

AS AD Modell einfach erklärt

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Um nun das AS AD Modell zu verstehen, wiederholen wir dafür noch einmal die Grundlagen: Die AS Kurve stellt das aggregierte Angebot dar, während die AD Kurve die aggregierte Nachfrage beschreibt. Damit wollen wir jetzt das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht herausfinden.  

AS-AD-Modell: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht
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AS AD Modell: Gesamtwirtschaftliches Gleichgewicht

Um das zu verstehen, musst du dich erinnern, welche Märkte durch die jeweiligen Funktionen beschrieben werden. Die AD-Kurve haben wir aus dem IS LM Modell abgeleitet, hier sind also die Güter-, Geld- und Finanzmärkte im Gleichgewicht. Durch die AS Kurve können wir außerdem sicherstellen, dass auch der Arbeitsmarkt im Gleichgewicht ist. Das gesamtwirtschaftliche Gleichgewicht befindet sich damit genau im Schnittpunkt der beiden Kurven. Dabei unterscheiden wir üblicherweise zwei Fälle: Die kurze und die mittlere Frist.

AS AD Modell kurze Frist

Beginnen wir mit der kurzen Frist. Zunächst zeichnen wir die bekannten Verläufe der beiden Kurven in ein Koordinatensystem des Preisniveaus über der Produktion. Dies liefert uns den Schnittpunkt A. Jetzt kommen wir zur Besonderheit der kurzen Frist: Hier weicht die Produktion üblicherweise von der natürlichen Produktion ab.

AS-AD-Modell: Kurze Frist
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AS AD Modell: Kurze Frist

Du erinnerst dich an unseren Zusammenhang, dass sich die natürliche Produktion immer dann einstellt, wenn das erwartete Preisniveau P_e dem tatsächlichen Preisniveau P entspricht. Liegt Y_n also unter Y, kann das beispielsweise daran liegen, dass du bei deinen Lohnverhandlungen ein zu niedriges Preisniveau P_e erwartet hast. Wir halten also fest: Das kurzfristige Gleichgewicht des AS AD Modells befindet sich in Punkt A, obwohl es nicht der natürlichen Produktion entspricht.

AS AD Modell mittlere Frist

Und damit kommen wir zum AS AD Modell der mittleren Frist. Stell dir zum Beispiel vor, du hast ein Jahr bei einer Firma gearbeitet und es kommt wieder zu Lohnverhandlungen für einen neuen Vertrag. Aufgrund des hohen Preisniveaus ist dein Arbeitgeber glücklicherweise auch sofort einsichtig und will dir mehr Gehalt zahlen. In der Makroökonomie würden wir sagen: Der Nominallohn W steigt. Durch die erhöhten Kosten muss deine Firma jetzt natürlich auch ihre Preise erhöhen, was wiederum das Preisniveau P steigen lässt.

AS-AD-Modell: Mittlere Frist
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AS-AD-Modell: Mittlere Frist erste Verschiebung

Dadurch verschiebt sich die gesamte AS Kurve nach oben und wir erhalten einen neuen Schnittpunkt A'. Die Produktion geht damit von Y auf Y' zurück. Damit haben wir die natürliche Produktion Y_n aber immer noch nicht erreicht. Du musst deinen Vertrag also noch einmal neu verhandeln. Das geht jetzt so lange weiter, bis sich der Schnittpunkt A genau über Y_n befindet.

Im Unterschied zur kurzen Frist können wir also festhalten: Das erwartete Preisniveau wird von den beteiligten Akteuren so lange korrigiert, bis die Produktion auf den gewünschten Punkt abgesunken ist. Du kannst dir den Rückgang der Produktion übrigens auch logisch erschließen, wenn du einmal unsicher sein solltest. Aus dem gestiegenen Preisniveau P resultiert eine niedrigere reale Geldmenge \frac{M}{P}.

AS-AD-Modell: Mittlere Frist
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AS-AD-Modell: Mittlere Frist zweite Verschiebung

Aus dem IS LM Modell wissen wir, dass sich dadurch die LM Kurve nach oben verschiebt, es kommt also zu einem Anstieg des Zinssatzes i. Steigt der Zinssatz, sinkt wiederum die Produktion Y und wir haben den kompletten Zusammenhang hergestellt.

Mathematische Herleitung AS AD Modell 

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Um die Zusammenhänge und die Auswirkungen der Veränderungen einzelner Variablen im Modell besser verstehen zu können, ist es wichtig über die einzelnen Bestandteile des AS AD Modells Bescheid zu wissen. Daher werden im Folgenden die Herleitung der AS Kurve und die Herleitung der AD Kurve betrachtet.

AS Kurve

Der Name AS kommt vom englischen „aggregate supply“ und beschreibt somit das aggregierte Angebot, also die Zusammenfassung der Gleichgewichte des Arbeitsmarktes der Makroökonomie.

AS Kurve Definition

Die AS Kurve ist ein Teil des makroökonomischen AS AD Modells und beschreibt das aggregierte Angebot (aggregate supply) auf dem Arbeitsmarkt, welche sich durch die Lohnsetzung (wage setting) die Preissetzung (price setting) und die daraus resultierende natürliche Arbeitslosenquote (natural rate of unemployment) ergibt.

Herleitung AS Kurve

Für die Herleitung der AS Kurve ist es essentiell bereits über Lohnpolitik, die Preissetzung und die daraus resultierende natürliche Arbeitslosenquote Bescheid zu wissen. Betrachten wir also nochmal die Lohn- und die Preisgleichung.

W=P^eF\left(u,z\right)
P=\ (1+\mu)W

Es wird hier weiterhin das erwartete Preisniveau betrachtet, was bedeutet, dass das Pe  dieses Mal nicht ersetzt werden muss. Um die Angebotskurve zu erhalten, setzen wir unsere Lohngleichung zunächst in die Preisgleichung ein. Damit ergibt sich:

P=\ (1+\mu)P^eF\left(u,z\right)

Dadurch haben wir ganz einfach eine Gleichung des Preisniveaus in Abhängigkeit des erwarteten Preisniveaus erzeugt. Nun betrachten wir die Arbeitslosenquote u genauer. Du erinnerst dich an unsere Definition über das Beschäftigungsniveau N:

u=\ \frac{U}{L}=\ \frac{L-N}{L}=\ 1-\frac{N}{L}

Diesen Zusammenhang können wir jetzt noch um unsere vereinfachte Annahme aus dem Video zur Preissetzung ergänzen, dass die Produktion der Anzahl der Erwerbspersonen entspricht.

AS Kurve, Herleitung, AS AD Modell, Preissetzung, Lohnsetzungsgleichung
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Herleitung AS Kurve

Formel AS Kurve

Damit ergibt sich für die Arbeitslosenquote:

u=\ 1-\frac{Y}{L}

Dieses u können wir jetzt in unsere Preissetzungsgleichung einsetzen:

P=\ (1+\mu)P^eF\left(1-\frac{Y}{L},z\right)

Formel AS Kurve: Parameter & Preisniveau

Bevor wir diese Kurve jetzt in ein Koordinatensystem einzeichnen, überlegen wir uns noch einmal, wie sich die Parameter auf das Preisniveau P auswirken. Erhöht sich das erwartete Preisniveau P e, erhöht sich nach der Formel für die Lohnsetzung auch der verhandelte Nominallohn. Ein erhöhter Lohn wiederum führt zu gesteigerten Kosten für den Arbeitgeber, was sich am Markt durch höhere Preise bemerkbar macht. Damit erhalten wir den Zusammenhang:

P^e\uparrow\ \rightarrow\ P\uparrow

Klingt eigentlich ganz logisch, oder? Damit hätten wir unsere erste Variable abgehakt. Der Gewinnaufschlag Müh, die Sammelvariable z und die Zahl der Erwerbsbevölkerung sind nicht so entscheidend und werden deswegen an dieser Stelle nicht weiter betrachtet. Doch wie verhält es sich mit unserer Produktion Y?

Formel AS Kurve: Produktion Y

Nimmt die Produktion zu, steigt auch die Zahl der Beschäftigten.

Y\uparrow\ \rightarrow\ N\uparrow

Dies liegt daran, dass wir nach wie vor davon ausgehen, dass die Arbeitsproduktivität den Wert Eins besitzt. Wenn mehr Menschen beschäftigt sind resultiert logischerweise eine Abnahme der Arbeitslosenquote.

N\uparrow\ \rightarrow\ u\downarrow

Du erinnerst dich bestimmt, dass sich mit sinkender Arbeitslosenquote ein höherer Nominallohn einstellt, da sich die Verhandlungsposition der Arbeitnehmer verbessert.

u\downarrow\ \rightarrow\ W\uparrow

Ab hier ist es der gleiche Zusammenhang wie zuvor beim erwarteten Preisniveau. Steigt der Nominallohn, kommt es für das Unternehmen zu höheren Kosten und damit zu einem gesteigerten Preisniveau:

W\uparrow\ \rightarrow\ P\uparrow

Für unsere aggregierte Angebotskurve können wir das nutzen, da wir ja eine Kurve des Preises über der Produktion abbilden wollen. Damit erhalten wir für die AS Kurve eine positive Steigung und können diese direkt skizzieren.

AS Kurve: Produktion Y
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AS Kurve: Produktion Y

Die genaue Lage ist an dieser Stelle nicht so wichtig, du solltest vor allem verstehen, wie die Kurve ungefähr verläuft. Gleiches gilt für den Punkt A. Diesen zeichnen wir nun an einer beliebigen Stelle ein, für die gilt:

P=\ P^e

Hier entspricht das Preisniveau genau dem erwarteten Preisniveau. Für unsere Produktion gilt an dieser Stelle, dass die Produktion genau der natürlichen Produktion entspricht:

Y=\ Y_n

AD Kurve

Wie bei der AS Kurve kommt die Abkürzung auch wieder aus dem englischen. AD steht für „aggregate demand“, beschreibt damit also die aggregierte Nachfrage. Die AD Kurve bildet also das Gleichgewicht der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage des Güter- und des Geldmarkts ab, welches durch das Zusammentreffen der IS Funktion und der LM Funktion zustande kommt.

Definition AD Kurve

Die AD Kurve ist ein Teil des makroökonomischen AS AD Modells und beschreibt die aggregierte Nachfrage (aggregate demand) auf dem Gütermarkt dem Geldmarkt, welche auch durch das Gleichgewicht im IS LM Modell abgebildet wird.

Herleitung AD Kurve

Zur Herleitung der Funktion erinnern wir uns an die Beschreibungen des Güter- und des Geldmarktes. Falls du nicht mehr sicher bist, was es damit auf sich hat, schau dir doch nochmal unser Video zum IS LM Modell an.

AD Kurve und IS Funktion

Die IS Funktion beschreibt den Zusammenhang zwischen der Produktion und der Nachfrage am Gütermarkt. In formaler Schreibweise ergibt sich diese zu:

Herleitung AD Kurve
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AD Kurve: IS Funktion

Die Produktion entspricht also den Funktionen des Konsums C und den Investitionen I, sowie den Staatsausgaben G.

AD Kurve und LM Funktion

Die LM Funktion bildet das Gleichgewicht auf den Geld- und Finanzmärkten ab. Dieses wird gebildet aus dem Geldangebot und der Geldnachfrage und wird durch folgende Gleichung beschrieben.

M/P=YL(i)

AD Kurve graphisch herleiten

Nun wollen wir uns überlegen, wie wir daraus eine Funktion ableiten können, die wir in ein Gleichgewicht mit der AS Kurve bekommen. Du erinnerst dich, dass diese in einem Koordinatensystem von P über Y aufgetragen wird. Damit wir unsere beiden Kurven gemeinsam einzeichnen können, benötigen wir jetzt eine vergleichbare Abhängigkeit für die AD Kurve. Wir suchen also den Zusammenhang zwischen dem Preisniveau und der Produktion für die Nachfrage.

AD Kurve und IS LM Modell

Dafür betrachten wir noch einmal das Gleichgewicht, das sich aus dem IS LM Modell ergibt. Im Punkt A sind hier alle Märkte im Gleichgewicht.

Herleitung AS Kurve mit IS LM Modell
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Herleitung AS Kurve mit IS LM Modell

Doch wie wirkt sich jetzt eine Veränderung des Preisniveaus auf das Gleichgewicht A aus? Betrachten wir dafür eine Erhöhung des Preisniveaus von P auf P‘. Bei bekannter Geldmenge M sinkt damit die reale Geldmenge M/P, da sich das P im Nenner befindet. Die LM Kurve verschiebt sich so nach oben. Du erkennst bestimmt schon, dass sich so ein neuer Schnittpunkt der beiden Kurven ergibt, wir bezeichnen diesen als A‘. Doch in dieser Betrachtung können wir noch viel mehr erkennen. Aus A Strich resultiert eine Erhöhung des Zinssatzes von i auf i‘, sowie ein Rückgang der Produktion von Y auf Y‘.

Zusammenhang zwischen Preis und Produktion

Und damit haben wir auch schon den gewünschten Zusammenhang hergestellt: Steigt unser Preisniveau P, sinkt unsere Produktion Y. Wenn du dir das überlegst, ist das auch logisch. Mit sinkender realer Geldmenge M durch P erhöht sich der Zins i. Mit steigendem Zins wiederum gehen Güternachfrage und Produktion zurück. Damit können wir unsere AD Kurve darstellen als:

AD Kurve
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AD Kurve

Verschiebung Gleichgewicht im AS AD Modell

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Wie vorhin bereits beschrieben wurde, muss man zwischen der kurzen und mittleren Frist unterschieden werden. Grundsätzlich ist es wichtig für dich zu verstehen, wie das Gleichgewicht auf Änderungen verschiedener Parameter reagiert. Du gehst immer nach dem gleichen Schema vor: Zuerst suchst du die Variable in den Formeln. Dann überlegst du dir, wie sich eine Veränderung auf die entsprechende Kurve auswirkt. Damit hast du das neue Gleichgewicht in der kurzen Frist bestimmt. Danach folgt noch die Anpassung durch die AS Kurve über die Zusammenhänge der Preiserwartung und der Lohnsetzung und schon hast du dein neues Gleichgewicht in der mittleren Frist ermittelt!

Geldpolitik und Fiskalpolitik im AS AD Modell

Generell kann zwischen expansiver und restriktiver Geld- und Fiskalpolitik unterschieden werden. Im Folgenden werden unterschiedliche Szenarien und deren Auswirkungen genauer betrachtet.

Geldpolitik

Der erste Fall, den wir betrachten wollen, ist die Geldpolitik. Du erinnerst dich, dass wir im Video zur Herleitung der AD Kurve bereits von einer restriktiven Geldpolitik ausgegangen sind. Jetzt betrachten wir das Gegenteil einer Ausweitung der umlaufenden Geldmenge: Eine expansive Politik; Die Variable M wird demnach größer. Suchen wir diese doch einmal in den Gleichungen der beiden Kurven.

Die AS Kurve ergab sich zu:

P=(1+\mu) P^e F(1-\frac{Y}{L},z)

Und die AD Kurve zu:

Y=Y(\frac{M}{P},G,T)

Das M findet sich nur in der AD-Kurve. Doch welche Folgen hat die Ausweitung der Geldmenge nun auf den Verlauf der Kurve? Betrachten wir dafür direkt unser Koordinatensystem. Hier befindet sich das Gleichgewicht im Punkt A, die Produktion ist gleich Yn, das Preisniveau gleich P. Du erinnerst dich, dass die Produktion positiv von der realen Geldmenge M/P abhängt. Durch die Erhöhung der nominalen Geldmenge steigt also die reale Geldmenge und damit auch die Produktion. Die AD Kurve verschiebt sich als Resultat nach rechts. Wir können diese als AD‘ einzeichnen:

AS AD Modell: expansive Geldpolitik
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AS AD Modell: expansive Geldpolitik

In der kurzen Frist wären wir an dieser Stelle schon fertig, denn hier kann die Produktion von ihrem natürlichen Niveau abweichen. Doch wie sieht das bei der mittleren Frist aus? Wir erinnern uns dafür an das Video zum AS AD Modell und wenden die exakt gleichen Prozesse der Preiserwartung und Lohnsetzung an.

P^e\uparrow\ \rightarrow W\uparrow

W\uparrow\ \rightarrow P\uparrow

P\uparrow\ \rightarrow Y\downarrow

Die Angebotskurve bewegt sich damit nach und nach entlang der AD Kurve nach oben, bis schließlich das natürliche Produktionsniveau erreicht wird. Wir befinden uns hier im Punkt A‘‘. Hier muss die reale Geldmenge per Definition wieder genau so groß sein, wie im Ausgangspunkt A. Um das Verhältnis wiederherzustellen, muss der Anstieg des Preisniveaus also genau der Erhöhung der nominalen Geldmenge entsprechen. Das war doch gar nicht so kompliziert, oder?

Fahren wir jetzt nach dem gleichen Muster fort, erkennen wir schnell, dass eine Erhöhung der Steuern T zu einer Verschiebung nach links führt – es handelt sich damit um einen negativen Zusammenhang. Fassen wir unsere Erkenntnisse also zusammen, können wir die aggregierte Nachfragefunktion ausdrücken mit:

Y=Y(M/P,G,T)

Fiskalpolitik

Kommen wir jetzt zur Fiskalpolitik. Im Falle einer restriktiven Politik fährt der Staat einen Sparkurs und senkt seine Ausgaben G auf G‘. Die Produktion hängt bekanntermaßen ebenfalls positiv von den Staatsausgaben ab, wir können also von einer Verschiebung der AD Kurve nach links ausgehen. Die Produktion verschiebt sich natürlich auch nach links und sinkt damit auf den Wert Y‘, das Preisniveau analog auf P‘. Das kurzfristige Gleichgewicht befindet sich damit im Punkt A‘.

Jetzt überlegen wir wieder, wie sich diese Betrachtung über die Zeit verändert. Grundsätzlich gehen wir erneut von der bekannten Annahme aus, dass sich die AS Kurve so weit verschiebt, bis das natürliche Produktionsniveau eingestellt ist. Im Gegensatz zur expansiven Geldpolitik befindet sich das neue Produktionsniveau Y Strich hier unterhalb des gewünschten Wertes. Die AS Kurve wandert dieses Mal nach unten entlang der AD Kurve, bis der gewünschte Punkt erreicht ist. Wir bezeichnen diesen als A‘‘.

AS AD Modell: Restriktive Fiskalpolitik
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AS AD Modell: Restriktive Fiskalpolitik

Du kannst mit der gleichen Methodik natürlich auch andere Parameter wie den Zinssatz i betrachten. Dafür schaust du einfach, wie sich die Veränderung auf das IS LM Modell auswirkt, sprich welche Verschiebungen hier resultieren. Für G‘ kleiner G beispielsweise verschiebt sich die IS Kurve nach unten, da auch hier ein positiver Zusammenhang besteht. Damit ergibt sich ein neuer Schnittpunkt und der Zinssatz i sinkt entsprechend. Die Verschiebung der LM Kurve kannst du dann auch über die Veränderung der jeweiligen Parameter erklären, und schon sind wir am Punkt A‘‘mit dem Zins i‘‘ angelangt.

Angebotsschocks und das AS AD Model

Oft wird gefordert den Zusammenhang zwischen P e und P in der Graphik darzustellen. Na, kannst du es dir schon denken? Du erinnerst dich, dass aus einem höheren erwarteten Preisniveau ein höheres Preisniveau resultiert. Für P=Pe‘ erhalten wir einen erhöhten Punkt A‘ bei gegebenem Produktionsniveau. Das gilt jetzt natürlich für jedes Produktionsniveau, womit wir eine parallel nach oben verschobene AS Kurve erhalten. Weitere Verschiebungen der AS Kurve können sich beispielsweise durch Angebotsschocks ergeben.

Ein klassisches Beispiel dafür ist die Analyse von Ölpreisen und daraus resultierenden „Schocks“. Doch wo finden wir jetzt in der Formel einen Zusammenhang mit den Ölpreisen? Dafür wenden wir einen kleinen Trick an, der uns das Ganze vereinfachen soll: Wir gehen davon aus, dass bei steigenden Ölpreisen und konstantem Lohn auch die Produktionskosten steigen. Verteuert sich die Produktion, muss das Unternehmen in der Konsequenz seine Preise erhöhen. Damit können wir den Anstieg des Ölpreises mit einem Anstieg des Preisaufschlags beschreiben. Analog führt eine Abnahme des Ölpreises auf einem vollkommenen Markt natürlich auch zu einer Abnahme des Preisaufschlags. Das Modell unterstellt also, dass jedes Unternehmen in irgendeiner Form vom Rohölpreis abhängig ist. In der heutigen Zeit ist das natürlich nicht mehr zwingend der Fall, aber für die Betrachtung der Angebotsseite dient uns dies als gutes Beispiel. Was passiert also, wenn die Variable µ einen höheren Wert annimmt? Blicken wir dafür nochmal auf unsere Graphik aus dem Video zur natürlichen Arbeitslosenquote:

AS AD Modell: Angebotsschock - Abnahme des Preises
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AS AD Modell: Angebotsschock – Abnahme des Preises

Das µ findet sich hier in der Preissetzungsgleichung PS im Nenner:

\frac{W}{P}=\frac{1}{\left(1+\mu\right)}

Erhöhen wir den Preisaufschlag Müh, verringert sich der gesamte Bruch. Die PS Kurve verschiebt sich damit nach unten. Wir erhalten dadurch ein neues Gleichgewicht und was noch wichtiger ist: Eine erhöhte natürliche Arbeitslosenquote U’n. Steigt die Arbeitslosenquote, muss das natürliche Beschäftigungsniveau Nn in der Folge sinken. Für unser AS AD Modell bringt uns das jetzt aber noch nicht sehr viel, denn wir suchen ja immer den Einfluss auf die Produktion Y. Geschickterweise haben wir auch dafür einen passenden Zusammenhang parat. Im Video zu Preissetzungsgleichungen haben wir angenommen, dass die Produktion einer Produktionseinheit genau einen Beschäftigten erfordert. Daraus resultierte dann die Gleichung:

Y=N

Damit können wir jetzt schlussfolgern: Sinkt die Beschäftigung, sinkt auch die Produktion im gleichen Maße. Betrachten wir mit dieser Erkenntnis unser AS AD Modell:

AS AD Modell
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AS AD Modell

Wir wissen also schon, dass sich durch den erhöhten Ölpreis ein neues natürliches Produktionsniveau Y‘n einstellt. Nun überlegen wir uns einmal, durch welche Verschiebungen wir diesen Punkt in der Graphik erreichen können. Zunächst einmal ist klar, dass sich in der kurzen Frist die AS Kurve nach oben verschiebt, da diese abhängig ist vom steigenden Preisaufschlag µ. Die Frage ist, ob sich an diesem Punkt vielleicht sogar schon das gewünschte, neue natürliche Produktionsniveau einstellt. Die Antwort ist: Leider nein. Nach unserer Definition für die AS Kurve verläuft diese immer durch den Punkt, an dem das natürliche Produktionsniveau sowie das erwartete Preisniveau gegeben sind. Verschieben wir die Kurve parallel nach oben, können diese beiden Bedingungen nicht gemeinsam erfüllt sein. Wir erhalten damit zunächst die Produktion Y im Schnittpunkt A‘. Für die AD Kurve nehmen wir zur Vereinfachung an, dass sich diese nicht verändert.

Angebotsschock mittlere Frist
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Angebotsschock mittlere Frist

Damit kommen wir direkt zur mittleren Frist. Hier bedienen wir uns des gleichen Mechanismus aus dem Beitrag zur Geld- und Fiskalpolitik beim AS AD Modell. Die AS Kurve wandert jetzt wieder so lange entlang der AD Kurve, bis sich das natürliche Produktionsniveau eingestellt hat. In unserem Fall findet also eine weitere Verschiebung der Kurve nach oben statt und wir erhalten das neue Gleichgewicht A‘‘. Damit haben wir das Problem auch schon gelöst und stellen fest: Der Preisanstieg eines so grundlegenden Rohstoffs wie Öl führt in der mittleren Frist zu einem Anstieg des Preisniveaus und zu einer Abnahme der natürlichen Produktion.

Beispiel: Übung AS AD Modell

Zum Abschluss wollen wir noch eine konkrete Übungsaufgabe betrachten. Uns sind folgende Zusammenhänge gegeben.

AS AD Modell Übung
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AS AD Modell Übung

Schaffst du es daraus auch die AD Kurve herzuleiten? Weitere Aufgaben und die Lösungen dazu findest du in unserem Video AS AD Modell: Übung. Los geht’s!

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