Fixkostendegression
Du möchtest endlich verstehen, was der Begriff Fixkostendegression bedeutet? Im folgenden Beitrag erklären wir dir den Effekt einfach und verständlich anhand eines Beispiels.
Wenn du das Thema noch schneller verstehen möchtest, dann schau dir dazu unser Video an.
Inhaltsübersicht
Fixkostendegression Definition
Die Fixkostendegression, oder auch Stückkostendegression genannt, ist ein Effekt in der Kostenrechnung. Bei der Fixkostendegression werden die Fixkosten durch eine Erhöhung der Produktionsmenge auf eine größere Produktionsmenge bzw. eine höhere Zahl an Kostenträgern verteilt, wodurch die fixen Stückkosten pro Leistungseinheit sinken. Für das Unternehmen entsteht ein Kosten- und Gewinnvorteil gegenüber den Konkurrenten.
Test 2 x = y
Die Fixkostendegression führt dazu, dass der Kostenverlauf degressiv verläuft und infolgedessen die Unternehmen von Größenvorteilen und Skaleneffekten, auch Economies of Scale genannt, profitieren.
Fixkosten
Bevor wir uns der Fixkostendegression zuwenden, wiederholen wir erst noch einmal den Begriff der Fixkosten. Wie der Name schon sagt, sind diese fix und somit unveränderlich. Sie fallen unabhängig davon an ob, beziehungsweise wie viel, produziert wird. Ein typisches Beispiel hierfür sind Mieten.
Ein Produktionsunternehmen muss für seine Hallen Miete zahlen, egal ob darin gerade gearbeitet wird oder nicht. Aber obwohl Fixkosten kurzfristig feststehen, können sie langfristig durch eine Verteilung der Gütermenge auf eine größere Produktionsmenge angepasst werden. Hierbei kommt der Effekt der Fixkostendegression ins Spiel.
Fixkostendegression Beispiel
Fixkostendegression berechnen – Beispiel 1
Schauen wir uns das Ganze anhand eines Beispiels an! Gehen wir davon aus, dass die Büro GmbH in einer gemieteten Produktionshalle Bleistifte produziert. Monatlich werden aktuell 5.000 Bleistifte zu variablen Stückkosten von 2€ pro Stift hergestellt. Die monatlichen Mietkosten für die Produktionsanlagen betragen 20.000€.
Durch die Optimierung des Produktionsverfahrens steigt die monatliche Produktionsmenge nun auf 10.000 Stück. Mit diesen Angaben können wir nun die Fixkostendegression berechnen!
Zuerst berechnen wir die fixen und die variablen Kosten pro Stift, bevor das neue Verfahren entwickelt wurde. Die variablen Stückkosten sind ja schon gegeben, nämlich 2€ pro Stück. Um die fixen Stückkosten zu berechnen, musst du einfach die gesamten Fixkosten durch die Stückzahl teilen, also 20.000€ geteilt durch 5.000. Das Ergebnis ist dann 4€ pro Stift. Insgesamt ergeben sich also vor Entwicklung des neuen Produktionsverfahrens Stückkosten in Höhe von 6€ pro Stift.
Stückkosten berechnen
Jetzt berechnen wir dieselben Kennzahlen für die erhöhte Ausbringungsmenge von 10.000 Stück. An den variablen Stückkosten verändert sich nichts, diese betragen immer noch 2€ pro Stift. Die Fixkosten verteilen sich nun jedoch auf eine größere Stückzahl, wodurch die Fixkosten pro Stück sinken. Die Fixkosten betragen also nur noch 2€ pro Stift. Insgesamt entstehen nur noch Stückkosten in Höhe von insgesamt 4€! In folgender Tabelle siehst du die Ergebnisse noch einmal zusammengefasst:
Fixkostendegression berechnen – Beispiel 2
Diesen Größenvorteil können wir auch anhand eines ausführlicheren Beispiels erkennen. Nehmen wir an, dass die Nachfrage nach Bleistiften immer mehr steigt und die Büro GmbH die Kapazitäten hat, um ihre Produktionsmenge etwa alles drei Monate zu erhöhen. Kosten für die Produktionshalle beträgt immer noch 20.000€.
Die Fixkostendegression zu berechnen erfolgt folgendermaßen:
Bleistiftproduktionsmenge | Variable Stückkosten | Fixe Stückkosten | Stückkosten |
5.000 | 2,00€ | 4,00€ | 6,00€ |
10.000 | 2,00€ | 2,00€ | 4,00€ |
15.000 | 2,00€ | 1,33€ | 3,33€ |
20.000 | 2,00€ | 1,00€ | 3,00€ |
25.000 | 2,00€ | 0,80€ | 2,80€ |
Wie du siehst, entstehen dem Unternehmen durch die Fixkostendegression große Kostenvorteile. Obwohl die Fixkosten insgesamt gleich hoch geblieben sind, sind durch eine höhere Produktionsmenge die fixen Stückkosten gesunken. Das Unternehmen hatte bei einer Produktionsmenge von 5.000 Bleistifte Stückkosten von 6,00 €. Durch die Ausweitung der Produktionsmenge auf 25.000 Stück sind die gesamten Stückkosten auf 2,80€ gesunken. Die Büro GmbH kann ihre Stifte nun günstiger anbieten und hat somit einen Preisvorteil gegenüber kleineren Konkurrenten, die weniger Stifte produzieren.
Begrenzung der Fixkostendegression
Die Fixkostendegression lässt sich meist nicht unendlich ausdehnen. Nach einer gewissen Produktionsmenge sind beispielsweise die Produktionshallen nicht mehr groß genug und es muss eine neue angemietet werden. Dementsprechend steigen die Mietkosten (Fixkosten) für das Unternehmen, wodurch wiederum die Stückkosten steigen und der Fixkostendegression Effekt aufgehoben wird. Solche periodischen Fixkosten nennt man dann sprungfixe Kosten, da sie innerhalb eines Zeitraums konstant sind aber zwischen zwei Perioden fallen oder steigen (springen) können.
Fixkostendegression Bedeutung
Der Effekt der Fixkostendegression ist sehr vorteilhaft für ein Unternehmen. Auf Grund der sinkenden Stückkosten können höhere Gewinne verbucht und die Preise gesenkt werden. Dadurch ist das Unternehmen wettbewerbsfähiger und kann den Anforderungen eines preissensiblen Marktes gerecht werden.